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»Ostaramond, Ziistag 27.
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Tag 1
Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Fr Jan 20, 2012 11:45 am
Claire konnte lange nicht einschlafen und wälzte sich umher. Immer wieder musste sie an die Geschehnisse auf dem Marktplatz denken und an all die, die zurücklagen und den heute nur allzu sehr ähnelten. Sie war froh, als sie vor dem Haus Schritte hörte und sprang sofort aus dem Bett. Vielleicht gäbe es endlich Arbeit. Oder etwas anderes, was sie ablenken würde. Im Dunkeln ging sie in den Wohnraum und hob blinzelnd die Hand, als die Tür geöffnet wurde und Tageslicht in den Raum strömte. Eine Gestalt war als Schatten vor ihm zu erkennen, der die TÜr wieder verschloss und die Dunkelheit zurückholte. Es folgte keine Begrüßung, nur schwere Schritte, die näher kamen und sich auf einen der Stühle setzten. Claire wusste, dass es ihr Vater war und fragte sich, nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren, was er die ganze Zeit getrieben hatte. Er hatte kein erlegtes Tier mitgebracht oder war in der Stadt gewesen, wie sie es früher immer vermutet hatte. Einmal hatte sie ihn in denWald gehen sehen, hatte es aber nicht gewagt, ihm zu folgen. Es sah nicht so aus, als wolle er reden. Und das wollte sie auch nicht. Sie reichte ihm einen der Äpfel, den sie gekauft hatte, aber er nahm ihn nicht an. Sie wusste, dass er ihn bemerkt hatte, auch wenn er ihre Geste nicht gesehen hatte. Sie hatten schon lange genug so gelebt, dass sie ohne Licht zurecht kamen. Claire legte den Apfel auf den Tisch und zündete eine Kerze an, damit er den Apfel nicht vergaß. Er aß viel zu selten und wenn, dann eher Fleisch. Sie setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und betrachtete kurz sein faltiges, ausdrucksloses Gesicht, das viel älter wirkte, als ihr Vater es eigentlich war, dann starrte sie in die Flamme der Kerze und seufzte.
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Mi Jan 25, 2012 12:03 am
Zügig und doch unauffällig, mit ruhigen, selbstverständlichen Schritten hatte Keira den Weg zur Kathedrale zurückgelegt. Herr Will war ihr wie erwartet gefolgt und auf der Strasse zu ihr aufgeschlossen, hatte sie jedoch nicht angesprochen und machte einen seltsam bedrückten Eindruck. Was hatte er erlebt, dass er sich so zwingen musste, ein kirchliches Gebäude zu betreten? Oder verhielt es sich bei allen normalen Menschen so, die sich wegen irgendetwas schuldig fühlten? Dass sie eine innere Blockade spürten, die sie am Betreten einer Kirche hinderte? Oder wurden ihnen beim Gedanken an eine Kirche ihre Vergehen in Erinnerung gerufen und sie nun von ihrem Gewissen gequält? Was es auch war, Keira konnte sich nicht erinnern, jemals etwas solches verspürt zu haben, ganz abgesehen davon, dass sie sich so wenig wie möglich an die Vergangenheit erinnerte. Die Wachen am Tor zum kirchlichen Bezirk hatten sie ungehindert passieren lassen, die unauffällige Dienerin mit züchtig gesenktem Kopf und den Barden, die scheinbar nur zufällig zur gleichen Zeit denselben Weg nahmen. Das Tor sah solide aus und die Mauer hoch, aber Keira erblickte diverse Steinvorsprünge auf der Innenseite, die sie im Notfall benützen könnte. Doch da sie zuversichtlich war, das Gebiet nach ihrem Auftrag unauffällig gehend oder fliegend verlassen zu können, würde diese Mauer wohl kein Hindernis darstellen. Vor der Kathedrale war dem Krieger auch deutlich anzusehen, dass er sich am liebsten umgedreht und wieder weggegangen wäre, und er blieb zögernd zurück. Keira jedoch betrat unbeirrt das grosse Bauwerk. Die Schale mit dem geweihten Wasser ignorierte sie wie immer und trat geradewegs ins grosse Mittelschiff. Hier blieb sie stehen und verschaffte sich erst einmal einen Überblick im grossen Gebäude. Die Frühmesse schien schon länger vorbei zu sein, denn nur wenige Priester und Geweihte befanden sich in der Kathedrale, was Keira nur Recht war. Nach dem Geschrei auf dem Marktplatz schien die Stille in der Kirche noch leiser zu sein. Gemächlich wanderte Keira durch den Mittelgang, der Steinboden fühlte sich an diesem lauen Frühlingstag richtiggehend kalt unter ihren nackten Sohlen an, auch wenn es Keira nicht störte. Sie zweigte ab und schlenderte ins Seitenschiff, wo sie neben einer Säule stehen blieb und sich umdrehte. Ihr musternder Blick wanderte über die wenigen anwesenden Leute, die prunkvollen Malereinen und hoch ins Spitzdach der gewaltigen Basilika. Sie merkte sich den Eingang zur Sakristei, dem Turm und dem Gewölbe sowie diverse Nebeneingänge der Kathedrale. Am Haupteingang blieb ihr Blick auf Herrn Will hängen, der sich nun endlich doch dazu entschlossen hatte, die Kirche zu betreten. Scheinbar verloren und eingeschüchtert schlich er nach vorne und zündete eine Kerze an. Sichtlich widerwillig liess er sich danach auf die Knie nieder und faltete die Hände. Warum tat er es, wenn ihm die Geste eigentlich nichts bedeutete? Andererseits, Menschen taten noch vieles, das sie eigentlich nicht so wollten oder meinten. Langsam schlenderte Keira weiter im Nebenschiff und versuchte gar nicht erst, sonderlich fromm dreinzublicken. Wer interessierte sich schliesslich für eine Dienerin? Am Eingang zum Kreuzgang blieb sie stehen und betrachtete ein Gemälde, bis sie hörte, dass Herrn Will neben sie trat. Bei seiner Frage wandte sie sich zu ihm um und zwang ihre Lippen zu einem Lächeln. Schliesslich hatte sie schon bemerkt, dass er sich hier drinnen nicht wohl fühlte. Und dann kam die Frage, die kommen musste und die Keira erwartet hatte. Es war jedes Mal eine etwas andere Situation, aber diese Frage stellten ihre „Informanten“ immer. Und wie immer hatte Keira auf diese Frage eine passende Antwort, auch wenn es dieses Mal eine ausserordentlich ungewöhnliche erforderte. „Ich weiss nicht“, begann sie zögernd, „es schien das richtige zu sein. War es das nicht?“ Sie blickte auf in sein Gesicht und schaute ihn eine Weile scheinbar verunsichert an, dann senkte sie ihren Kopf wieder und ergänzte aufrichtig: „Ihr wart freundlich zu mir, das war schon sehr lange keiner mehr.“ Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich wieder und sie fügte mit harter Stimme hinzu: „Ich habe gelernt, mit vielem umzugehen und zu ertragen. Freundlichkeit gehörte nicht dazu.“ Sie drehte sich um, trat durch die Türe in den Kreuzgang hinaus und ging mit ruhigen Schritten den überdachten Gang entlang, der um ein grosses, rechteckiges Rasenstück herumführte. Schnell musterte sie mit ihrem Falkenblick die Umgebung und lauschte angestrengt, ausser ihnen schien niemand hier zu sein. Dann war der Augenblick gekommen, die Informationen über diesen seltsamen Krieger herauszufinden. Die Frage war nur noch, auf welche Art und Weise. Keira entschloss sich, erst einmal im gleichen Stil weiter zu führen und auf ihre Überzeugungskraft zu setzen. In der ersten Biegung des Ganges blieb sie stehen und drehte sich scheinbar schüchtern zu Herrn Will um. „Verzeiht bitte die Frage, ich weiss, sie ist unangebracht, aber wieso …“ Sie hielt inne und presste kurz die Lippen zusammen, bevor sie noch einmal begann: „Wieso werdet Ihr gesucht?“ Zögernd hob sie den Kopf und blickte ihm dann offen ins Gesicht, um all seine Regungen bemerken zu können. „Wessen habt Ihr Euch schuldig gemacht, Krieger?“
William
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Mi Feb 08, 2012 6:05 am
William musterte eines der bunten Fenster bevor er dann schließlich zögerlich auf ihre frage antwortete „ Ich bin mir nicht ganz sicher..ob es richtig war her zu kommen. Das letzte mal als ich in einem Gotteshaus war, war ich halb tot,vollkommen verdreckt und wahrscheinlich verlorener als jemals zu vor in meinem Leben..seit dem bin ich sehr zögerlich was Kirchen oder Kathedralen betrifft „. Mit einem seufzen schloss er kurz die Augen und öffnete sie erst als er hörte wie seine Begleiterin schließlich nach draußen ging. Nach einem kurzen zögern folgte er ihr schließlich und musterte den kleinen Kathedralengarten. Die Blumen und Pflanzen warne wirklich sehr schön in den Beeten angeordnet und sehr viele Heilkräuter die selbst er kannte befanden sich darunter. Die steinerne Bank die an einem Blumenbeet stand sah fast einsam aus und so schlicht unter dem Einfluss der Kathedrale. Aber eines konnte er nicht abstreiten, es wirkte hier so ruhig und friedlich wie an sonst keinem Ort. Ohne es sich wirklich eingestehen zu wollen tat es ihm zumindest ein wenig gut hier zu sein – selbst wenn es genauso schwer war. Denn es war mit sehr vielen negativen Erinnerungen verbunden. Jedes mal wenn er ein Gotteshaus betrat. Hin zu kommend hatte er Priester oder Nonnen noch nie wirklich gut leiden können. Immer hatte er das Gefühl gehabt das diese durch seine Maske hin durch sehen konnten. Ihm direkt in die Seele blickten und all das sahen was er getan hatte. Und das war wahrlich keine schöne Vorstellung. Die Frage von Keira riss ihn erneut aus den Gedanken und so betrachtete er die junge Frau einen ganzen Augenblick lang intensiv. Bevor er sich entschloss ihr zu antworten. Wenn auch so unschlüssig wie er ihre erste Frage beantwortet hatte. „ Ich habe einen direkten Befehl meines Herren missachtet und so gehandelt wie es mein Gewissen verlangte. Mein Heer handelte genauso wie ich – da sie es nicht anders sahen und sie mir in jeder Hinsicht Blind vertrauten..selbst wenn es um eine Befehlsmissachtung ging. „ fing er ruhig an nur um dann schließlich erneut zu seufzen. „ Darauf hin hat er uns bestraft..ich bin einer der wenigen die er am Leben gelassen hat. Eigentlich wollte mein ehemaliger Herr mich im Kerker verrotten lassen. Mein..wohl bester Freund hat mir jedoch bei einem Ausbruch geholfen..damit wir beide eine höhere Überlebenschance haben, haben wir uns schließlich getrennt. Und jetzt ist auf mich ein Kopfgeld ausgesetzt wenn man mich lebend fängt. „ erklärte er ruhig. Ohne dabei zu antworten warum er einen direkten Befehl missachtet hatte oder weswegen grade ein Krieger Gewissensbisse haben könnte.“ Natürlich hat er mir meinen Rittertitel aberkannt, was war auch anderes zu erwarten, aber wenn es nur um einen Titel gegangen wäre würde ich es jeder Zeit wieder tun..und jetzt bin ich ein Vogelfreier..und ein Gesuchter zu gleich.“ mit einem matten lächeln sah er sie das erste mal seit dem er angefangen hatte zu erzählen wieder an „ Also kann ich wohl behaupten das ich noch ein klein wenig unter euch stehe vom Rang her..“. Das schmunzeln, er wusste nicht mehr wirklich ob es ernsthaft schmunzelte oder aber ob es wieder einfach ein teil seiner Maske war. Zu oft hatte er diese angelegt in den letzten Tagen und Monaten als das er es noch wirklich unterscheiden konnte. „ und ..was habt ihr nun mit mir vor...da ihr..mehr oder weniger wisst warum ich Gesucht werde?“ fragte er nun seiner seits neugierig und legte den Kopf leicht schief. „Ärgert ihr euch jetzt das ihr mich hier her gebracht habt?“
[folgt Keira | antwortet ihr | fragt sie etwas ]
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Di Feb 28, 2012 10:37 am
„Ein Heerführer“, murmelte sie leise und kramte in ihren Erinnerungen, etwas eher ungewöhnliches, denn normalerweise lebte sie ausschliesslich in der Gegenwart. Ein Verdacht keimte in ihr auf. „Ein Heerführer“, wiederholte sie und hob langsam den Kopf. „Will – eine Abkürzung für William, nehme ich an.“ Sie suchte in seinem Gesichtsausdruck nach Bestätigung und rätselte dann weiter. „Ein Rittertitel: Knight, Meister, Sir, Lord…Sir William.“ Da endlich fiel bei ihr der Groschen. „Sir William von Nottingham.“ Warum war es ihr nicht sofort aufgefallen, schliesslich waren sie sich auch schon begegnet, indirekt zumindest, denn niemand würde die unscheinbare Dienerin und der Jagdfalke des Earls miteinander in Verbindung bringen. Aber mit ihren Falkenaugen hatte sie ihn und seine Kammeraden damals eigentlich genau gemustert und ihr Gedächtnis war gut trainiert. Vermutlich lag es an den langen Haaren, die musste er sich seit damals wachsen gelassen haben. „Ich habe die Balladen über Euch gehört“, fuhr sie noch einer Schweigepause fort. „Und die Berichte über Euren Fall, die offiziellen …und die inoffiziellen“, fügte sie leise hinzu und beugte sich dabei etwas vor. „Gerüchte, die besagen, dass Euch Euer Lord zu fürchten begann und Euch deshalb eine Aufgabe stellte, von der er wusste, dass Ihr sie niemals erfüllen könntet. Aber es wurden keine lebenden Zeugen zu dem Vorfall gefunden.“ Einen längeren Augenblick musterte Keira ihn aus ihren blaugrauen Augen, Augen – aus denen auf einmal etwas aufbrach und ein wacher, kluger Geist hervorblicken liess, wobei sich jedoch die Gleichgültigkeit in eine erschreckende Kälte verwandelte. Dann senkte sie den Kopf und trat wieder einen Schritt zurück. Instinktiv überprüfte sie noch einmal die Umgebung, es war immer noch niemand in der Nähe. Daneben hörte sie jedoch die Aussage von Herrn Will, dass er unter ihr stehe. Seltsamerweise war es ihm äusserst wichtig, sie davon zu überzeugen. „Wie Ihr meint…“, antwortete sie gleichgültig. Er hatte ja keine Ahnung!„Ärgern?“, wiederholte Keira seine Frage mit leiser Stimme. Sie hatte ihn hier haben wollen und bisher lief ihr Auftrag auch ganz gut. Sie musste nur noch herausfinden, ob er weiterhin von Nutzen sein könnte. Zwar glaubte sie es nicht, aber irgendetwas hielt sie trotzdem davon ab, bereits zu verschwinden. Also fuhr sie fort: „Wir leben in unsicheren Zeiten, William von Nottingham. In Zeiten, in denen niemand weiss, wem er trauen kann. Auf dem Marktplatz erblickte ich einen Barden, der kämpfte wie ein Krieger. Würdet IHR einem solchen Mann trauen?“, fragte sie und blickte hoch. Inzwischen war der Schleier der Gleichgültigkeit wieder zurückgekehrt, nicht vollständig zwar, aber genug, um die Kälte zu verdecken. Langsam schüttelte sie den Kopf. „Aber Ihr habt ebenso wenig Interesse daran wie ich, auf die Stadtwache zu treffen. Daher: Nein, ich ärgere mich nicht, Euch hierher gebracht zu haben.“ Sie trat noch einen Schritt zurück und liess ihren Blick über den Innenhof schweifen. „Es ist ein geeigneter Ort, um sich zu unterhalten. So abgelegen und ruhig. Völlig ungestört, besonders um die Mittagszeit“, fügte sie hinzu und horchte noch einmal in die Stille. Langsam liess sie ihren Blick wieder zu Herrn Will wandern. „Ich weiss nicht, was ich mit Euch tun sollte. Diesbezüglich habe ich keine Anweisungen erhalten.“
William
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 So März 11, 2012 12:05 am
Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie Keira begann nach zu denken und scheinbar erschreckender weise ihn kannte. Schließlich erklärte sie sich. Auch wenn er fragte sich wie sie so viel wissen konnte. Die offiziellen berichte, die inoffiziellen..selbst er hatte nur Glück gehabt dabei gewesen zu sein und ein paar gute Informanten im Nachhinein gefunden zu haben. Als bedachte er sie nun mit direkten und intensiven Blicken. Einen Augenblick besah er sich die junge Frau die jetzt auf einmal so anders wirkte. Vollkommen wach und irgend wie intelligent – aber es stand ihr wirklich sehr gut zu Gesicht. Deutlich besser als das scheue Reh das sie vorher gewesen schien. Bei dem Gedanken stoppte er – er verbrachte wirklich zu viel Zeit in seiner Pferdegestalt das er bereits solche Gedanken hatte. Oder vielleicht hatte er den ja auch nur gehabt weil es wirklich passen schien. Jedes mal wenn sie ihn Sir oder mit seinem früheren Titel ansprach musste Will sich mühen nicht zusammen zu zucken. Es war lange her das er diesen Namen von jemanden gehört hatte. Seit dem man ihm den Titel aberkannt hatte, waren sofort Wachen zur stelle wenn man seinen Namen aussprach. In der Hoffnung sie würden wissen wo er sich grade aufhielt, und wenn das nicht der Fall war hatte man diejenigen Bestraft die es wagten seinen Namen zu nennen. Also legte William ihr eine Hand auf die Schulter „ich bewundere euren Mut und eure direkte Art Madamé aber...es wäre für euch sicherer, und für mich angenehmer, wenn ihr mich einfach weiter Will nennen würdet „ erklärte er schließlich und schmunzelte etwas „ Sogar Herr Barde wäre mir lieber als...William von Nottingham...“. Einen Kurzen Moment herrschte wieder Stille und er dachte über ihre Worte weiter nach. Nur um dann matt zu lächeln „ Nein ich würde mir nie wieder Trauen..“ sagte er dann erschreckend tonlos. „ Ich habe meine Freunde und Kameraden auf dem Gewissen wie könnte man so jemandem Trauen? Und nicht nur das habe ich, trotz allem ein ganzes Dorf auf dem Gewissen...so einem solltet ihr nicht Trauen, Herrin“. Natürlich war es ich dessen bewusst war er aussprach und er meinte es auch scheinbar erschreckend ernst. Selbst wenn er gar nicht so sehr verschlossen gewirkt hatte, so würde man spätestens nach dem Satz erkennen wie verschlossen er dennoch war. Als sie dann auch noch fragte was sie mit ihm machen sollte lächelte er ein wenig „ Nun wenn euch euer Leben lieb ist solltet ihr mich eurem Herren ausliefern...oder hoffen das keiner den ihr kennt und keiner der euren Herren kennt uns zusammen in die Kathedrale hat laufen sehen „ erklärte er schlicht und sah sie nun wieder an. Denn diese Worte waren sein voller ernst.Wenn sie jemand zusammen gesehen hatte wäre das gewiss nicht gut für sie.Schließlich hatte sie einem 'Verbrecher' geholfen anstatt ihn auszuliefern. „ Was ihr letztendlich tut ist jedoch eure Entscheidung... natürlich solltet ihr wissen das ich es euch kaum verdenken kann wenn ihr mich jetzt Ausliefert...jeder andere würde es für die Summe die auf mein Leben ausgesetzt ist, tun. Und so hatte ich wenigstens noch ein freundliches Gespräch mit einer wunderschönen jungen Frau bevor ich in den Kerker wandere um nur noch stinkende Männer mit ihren Folterwerkzeugen zu betrachten „ erklärte er ruhig mit einem sachten lächeln. Ein wenig straffte er die Schultern, selbst wenn an seinem Arm ein wenig schmerze, doch das interessierte ihn grade nur sehr wenig. „ Also...was habt ihr vor?“ fragte er sie ruhig. „ Keine sorge ich bin nicht nachtragend...“ fügte er sachte lächelnd hin zu.
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Sa März 17, 2012 10:28 pm
„Nottingham liegt mindestens einen Tag entfernt, Herr Barde“, entgegnete sie und rechnete kurz nach. Bis nach Nottingham mochten es 150 Meilen sein, sie selbst legte die Strecke in einem Tag zurück, aber selbst ein sehr ausdauerndes Pferd hielt unmöglich mit einem Wanderfalken mit. Daher verbesserte sie sich: „Eher zwei oder drei, selbst für schnelle Reiter. Euren Namen hier in diesem abgeschiedenen Kathedralengarten auszusprechen, erfordert also keinen aussergewöhnlichen Mut.“ Der Earl von Nottingham hatte hier in Salisbury keinen grossen Einfluss und Deserteure gab es wahrscheinlich zu Haufen. Möglicherweise nicht so viele depressive, ging es Keira durch den Kopf, als sie unbeteiligt Wills Worten zuhörte. Er schien sich von sämtlichen Wachen, Adeligen, der Kirche und dem König persönlich verfolgt zu sehen. Langsam wurde die Zeit knapp, die gewünschten Informationen waren beinahe vollständig. „Ich bin eine Leibeigene, unscheinbar, unsichtbar und unbedeutend“, wiederholte sie mit emotionsloser, kalter Stimme, wobei sie sich gerade gar nicht mehr nach der unterwürfigen Dienerin anhörte. „Ihr könnt Euch die Sorge um mich sparen.“ In Nottingham gab es sowieso niemanden, der sie kannte oder gar mit ihrem Gebieter in Verbindung bringen würde. Ausserdem hatte sie so oft mit zwielichtigen Personen zu tun, dass einer mehr wohl kaum etwas ausmachen würde. Auch wenn man es ihr nicht ansah, war Keira gewissermassen auch eine zwielichtige Person und unterschied sich eigentlich nur dadurch, dass sie nicht aus eigenem Antrieb handelte. Nichts von dam, was sie tat, lag in ihrer Hand. Das war nun mal ihr Schicksal, eine eiserne Tatsache und Keira hatte schon lange aufgehört, darüber nachzudenken. „Der Gebieter befiehlt, ich gehorche. Da gibt es nichts zu entscheiden.“ Nur dass sie im Moment nicht wusste, was der Gebieter anordnen würde. Sicher würde er wollen, dass sie den Krieger zu ihm brachte, um noch mehr Informationen aus ihm herauszubekommen und ihn dann entweder gegen seinen früheren Herrn einzusetzen oder zur Verbesserung der Beziehungen an diesen auszuliefern. Normalerweise hätte sie daher nicht darüber nachdenken müssen. Doch ihr Auftrag stand immer noch an und der hatte oberste Priorität. Ein Aufschub war unmöglich, der Gebieter war in diesem Punkt so deutlich gewesen wie schon lange nicht mehr. Heute Nacht! Keinen Tag früher oder später. Eigentlich hätte sie schon längst mit den Erkundigungen beginnen sollen, jetzt musste sie sich spurten, um sie noch vor Sonnenuntergang zu Ende bringen zu. Langsam wurde es Zeit, diesen Krieger loszuwerden. Sie wendete sich von ihm ab und ging weiter den Kreuzgang entlang, wobei sie ihre Sinne jedoch immer noch scharf auf Herrn Will eingestellt hatte und jede seiner Bewegungen registrierte. „Vielleicht würde ich Euch ausliefern, aber das ist mir sowieso nicht möglich“, fuhr sie nüchtern fort, während sie in den Garten hinaustrat. „Ihr seid ein Krieger – ein geübter Krieger – und ich bin lediglich eine schwache, kleine, unerfahrene Dienerin. Ich glaube kaum, dass Ihr so freundlich wärt, Euch widerstandslos ausliefern zu lassen.“ Die spitzen Kieselsteine picksten sie nur leicht in die ihre verhornten Fusssolen. Sie musste den Krieger loswerden, aber wenn möglich wollte sie ihn später wiederfinden können. Keira blieb stehen und blickte in den Himmel hinauf, um den Stand der Sonne hinter den Wolken zu prüfen. Es konnte noch nicht lange her sein, seit sie dasselbe auf dem Marktplatz getan hatte, aber momentan hatte ihr Zeitgefühl sie gerade völlig im Stich gelassen. „Und es wäre wohl ebenso unsinnig, Euch darum zu bitten, irgendwo geduldig zu warten, bis ich meine Besorgungen zu Ende gebracht habe, damit ich Euch nachher ausliefern kann“, fuhr sie fort, senkte den Kopf wieder und drehte sich zu Herrn Will um. „Ihr hättet die Stadt verlassen, bevor auch nur eine halbe Stunde vergeht. Oder habt ihr einen triftigen Grund, in Salisbury zu verweilen?“
William
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Do Apr 19, 2012 12:13 am
Bei dem Gedanken wie sie grade zu analysieren begann wie weit es wohl nach Nottingham war musste er wehmütig schmunzeln. Um genau zu sein waren es Zwei Tage, zwar würde William kaum auf einem Pferd sitzen und daher war der Begriff Reiten ein wenig Unpassend – aber das konnte sie ja nun nicht ahnen. Auch wenn er dann ein wenig ernster wurde als sie so knapp von ihrem Gebieter sprach. Ihre Stimme wirkte kühl und dennoch nicht wie die einer einfachen Leibeigenen. Selbst wenn sie nicht viel gesagt hatte so war William klar das da irgendetwas sein musste – was jedoch genau vermochte er nicht zu sagen. Schließlich begann sie darüber zu reden das sie ihn durch aus ausliefern könnte, wenn scheinbar auch nicht jetzt. Sie erklärte das sie wahrscheinlich keine Chance gegen einen erfahrenen Krieger hatte und sie bezweifelte das er sich widerstandslos fest nehmen lies. Als sie wieder empor sah machte es den Eindruck das sie noch irgendwo hin entschwinden wollte und so nickte er ein wenig und machte sich langsam wieder auf den Weg zurück. Um endlich wieder aus der Kathedrale zu kommen. „ Ihr irrt euch in mehreren Punkten...“ fuhr er nun seinerseits fort. „ Jeder hat eine Wahl. Selbst der Dieb der gestohlen hat und dafür im Kerker landen würde.Er hat sich dazu entschieden zu überleben, denn die 'großen' Männer „ er sagte es mit einem kräftigen auch Ironie und Sarkasmus „ dieses Landes tun nichts anderes als auf ihren eigenen Vorteil bedacht zu sein. Dafür zu sorgen das Unschuldige Menschen, die Überleben wollen, verbrannt werden auf Grund dem wozu sie gezwungen wurden. Sie verfolgen Menschen die es verdient haben zu Leben und das obwohl der Krieg unmittelbar vor der Tür steht und sie sich besser darum kümmern sollten wer ihre Ländereien verteidigt wenn nicht die Soldaten und das einfache Volk, das ihr Zuhause nicht verlieren will. Sie scheren sich um nichts und niemanden. Lediglich Wollust,Gier,Geiz und Völlerei sind die Begriffe die sie neben ihrem eigenen Vergnügen kennen...“. Kurz seufzt er. „ Grade jemand wir ihr hat die Wahl zu dienen oder nicht zu dienen. Natürlich können die Konsequenzen schwer wiegen und vielleicht ist es nicht alleine zu bewältigen sich aus den Fängen eures Herren zu befreien, aber wenn ihr danach sucht wird euch geholfen werden. Da solltet ihr sicher sein. „. Dann musste er doch wieder ein wenig schmunzelnd während sie weiter und weiter gingen „ Nun ...ich würde mich nicht widerstandslos von einem Erfahrenen Wachmann festnehmen lassen. Aber mein Vater hat mir schon früh beigebracht Frauen Respekt gegen über zu erweisen und vor allem sich niemals an ihnen zu vergreifen. Also könntet ihr, wenn ihr es wirklich darauf anlegen wolltet, mich widerstandslos abliefern. Wie widerstandslos ich mich dann jedoch von den Wachen und Kämpfern eures Herren oder irgendeines anderen festnehmen lasse, das ist etwas ganz anderes.“ erklärte er mit einem schmunzeln und blieb schließlich an der großen hölzernen Tür der Kathedrale stehen, die nach draußen führte. „ Ich habe mir gedacht das ihr vielleicht noch etwas anders als einen Barden zu unterhalten und aus zu fragen vor habt. Ihr schaut immer zu auf den Stand der Sonne, also will ich euch nicht aufhalten ..“ sagte er ruhig und dennoch freundlich. Er würde sie garantiert nicht aufhalten,aber er spielte mit dem Gedanken einen der Straßenjungen dafür zu bezahlen das er Keira verfolgte. Herausfand was sie tat. Denn Straßenjungen die lediglich um Geld und Brot bettelten, fielen wahrlich nicht auf in dieser stand. Anders als ein groß gewachsener Barde der wahrscheinlich bereits von allen Wachen gesucht wurde.
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Do Mai 10, 2012 4:35 am
Sir Will nickte ob ihrer Worte leicht, er gab sich immer noch Mühe, interessiert zu wirken. Dann drehte er sich um und schritt gemächlich Richtung Ausgang, anscheinend hielt er es nicht einmal mehr in diesem Kathedralengarten aus. Er musste unglaublich dramatische Erinnerungen mit einem einfachen Kathedralenbesuch verbinden! Wie töricht, sein Leben von Vergangenem so einschränken zu lassen! Doch das vor einem Ritter laut auszusprechen, stand einer Leibeigenen definitiv nicht zu und so warf sie noch einmal einen musternden Blick hoch auf das Kathedralendach und den Turm, bevor sie ihm schweigend und mit gesenktem Kopf folgte. Eigentlich wollte sie die Kathedrale noch nicht verlassen, da sie ihre Auskundschaftung noch nicht abgeschlossen hatte. Aber Herr Will erwartete von ihr, dass sie ihm folgte, also tat sie es auch. Sie konnte später zurückkehren. Am Eingang zum Kreuzgang zögerte sie noch einmal kurz, um einen weiteren musternden Blick auf die Holztüre und besonders auf das Schloss zu werfen. Dann eilte sie Herrn Will hinterher, der entschlossen Richtung Ausgang schritt. Seinen Worten hörte sie nur mit halbem Ohr zu, aber ihre Bedeutung begriff sie durchaus, ebenso wie sie den Ton erfasste. Sein Schicksalsschlag lag noch nicht wirklich lange hinter ihm, weshalb so eine Verbitterung normal war. Keira kannte dies von den Gefangenen des Earls, je höher gestellt sie zuvor gelebt hatten, desto länger hielten sie diese Phase normalerweise aufrecht. Aber früher oder später gaben sie alle klein bei. Also mass sie Sir Wills Sarkasmus keine allzu grosse Bedeutung bei. Er sprach sogar davon, dass sie sich aus den „Fängen ihres Herrn“ befreien sollte. Unmöglich! Er hatte wirklich keine Ahnung. „Es gibt nichts zu entscheiden“, wiederholte sie hart, während sie ins Leere starrte. „Ich bin eine Leibeigene und habe zu gehorchen.“ Herr Will hatte bereits zum nächsten Thema gewechselt, er musste schon lange nicht mehr ausgiebig gesprochen haben können. Oder war er früher etwa noch gesprächiger gewesen? Keira unterhielt sich nicht besonders häufig mit anderen Leuten, vor allem nicht mit jemand anderem als einem Diener, sie mochte lieber in Ruhe gelassen zu werden. Ganz abgesehen davon, dass Sir Wills Worte wieder einmal völlig unlogisch waren. Er selbst schien sie jedoch sogar amüsant zu finden, was ihn doch etwas naiv wirken liess. Keira antwortete nichts darauf, sie hielt sich nur weiterhin mit gesenktem Kopf einen halben Schritt hinter ihm. An der Kathedralentüre blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. Nun war der Abschied gekommen. Endlich. Ihre Frage hatte er nicht beantwortet, aber ebenso wenig betont umgangen. Sie schien ihm wahrlich nicht wichtig zu sein, woraus Keira ihre Schlüsse zog. Dieser Von Nottingham war rein zufällig in der Stadt und es machte nicht den Eindruck, als würde er sich in ihre Angelegenheiten einmischen wollen. In die Angelegenheiten ihres Gebieters. „Diener haben immer etwas zu erledigen“, stimmte sie ihm daher zu und zwang ihren Lippen den Anschein eines Lächelns auf. „Lebt wohl, Mister.“ Von ihr wurde selten erwartet, sich gebührend zu verschieden. Üblicherweise ein kurzes Nicken zur Bestätigung, den Auftrag verstanden zu haben, und eine tiefe Verbeugung, bevor sie mit einem Winken entlassen wurde und sich ohne weitere Worte auf den Weg machte. Doch da Herr Will wahrscheinlich auch beim Abschied nicht wie andere Adelige reagierte und auf entsprechend irgendwelche Worte von ihr erwartete, sprach sie eben die kürzeste Verabschiedung aus, die sie sich vorstellen konnte. Dann drehte sie sich um, stieg die Treppe hinunter und entfernte sich zügig, als müsste sie sich beeilen, um irgendwelche Besorgungen noch erledigen zu können, wozu im weit gefassten Sinne auch ihre Aufgabe dazuzählen konnte. Nur dass sie sich nicht um Gemüse, Putzlappen, Wäsche oder ähnliche Besorgungen kümmern musste. Ihre Aufgabe war bei weitem komplizierter und bedeutungsvoller. Zielstrebig eilte sie auf das grosse Tor in der Mauer um den Close zu und verliess den Kirchenbezirk. Auf ihrem Rücken spürte sie immer noch den Blick des gefallenen Kriegers, während sie sich unter die Menschen auf der Hauptstrasse mischte, in die Menge eintauchte und mit ihr verschmolz. Mit ihrer aus der Luft eingeprägten Stadtkarte im Kopf, steuerte sie auf den wohlhabenden Bezirk zu, um dort ihre Informationssuche fortzusetzen.
William
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Mo Mai 21, 2012 6:10 am
William nickte Keira zum Abschied zu „ Lebt wohl...“ sagte er schließlich und sah ihr nachdenklich hinter her. Bevor er dann schließlich einem kleinen Straßenjungen ansprach. Kurz redete er mit diesem und drückte ihm etwas Kupfer in die Hand. Worauf hin dieser bereits hinter Keira her lief. Darauf achtend das diese ihn nicht sah oder zumindest nicht bemerkte das er ihr folgte. Sobald er etwas interessantes erfahren hatte würde er zu dem Barden zurück kehren und ihm darüber Berichten. Während William sich schließlich mit samt seinen Sachen auf den Weg machte um in das Armenviertel zu gehen. Sich dort eine kleine Straße suchend in der er seine Laute wieder heraus holte und einfach wahllos eine Melodie spielte. Bald schon waren einige der Straßenkinder um ihn versammelt und waren begeistert von dem Spiel des Barden. Dann jedoch forderte ein Kind schließlich. „ erzähl uns eine Geschichte..bitte...was gruseliges ...Bitte...“. Kaum das das eine Kind anfing zu betteln bettelten die anderen mit. Mit einem leisen lachen dachte dabei ernsthaft nach welches Schauerlied oder welche Schauergeschichte er den Kindern erzählen konnte. Bevor er sich dann schließlich leise räusperte und schließlich sacht in die Saiten seiner Laute griff und dabei zu singen begann:
"Tief im Wald, versteckt im farn: der Sumpf. Er wüsste uns viel zu erzähl'n Von so mancher Schäferstund'. Von einem paar, das frisch verliebt Im feuchten Farn so manches spiel gespielt.
Doch auch Schauermähren wie im letzten Jahr. Knaben tollten durch den Wald, Ein Jüngling floh und übersah das Ufer - Er strauchelt und sank Und tief im kalten Morast Er ertrank.
In klaren Vollmondnächten, Hört man das Volk berichten, Gestalten steigen aus dem Moor, Tanzen herum und singen im Chor, Von ihren Schicksalsqualen - Im Turm die Glocken schlagen!
Oder als des nachts ein Mann erschien. Er trug sein Weib' auf dem arm, Sie gerade erst tot, der Leib noch warm. Im Streit hat die Faust zugeschlagen - In dunkler Nacht im Sumpf er sie begraben.
Nah an seinem Ufer steht ein Turm. Überwuchert von Blattwerk und Strauch, Das alte Mauerwerk es bricht. Die alte Kirche zerstört, Einzig noch der Turm ist unversehrt.
In klaren Vollmondnächten, Hört man das Volk berichten, Gestalten steigen aus dem Moor, Tanzen herum und singen im Chor... "
Begeistert schienen die Kinder davon zu sein und so schnatterten sie noch eine ganze weile. Luden den Barden ein in ihrem Versteck zu hausen und die Nacht zu verbringen. Dankbar nahm er es an und ging mit ihnen. Stellte dort seine Sachen ab und sah sich dann schließlich um. Der Straßenjunge war zurück gekommen den er bezahlt hatte. Einen Augenblick hörte er dessen Schilderung zu bevor er sich nachdenklich am Bart kratzte. Nur um dann schließlich ein wenig zu schmunzeln. Er reichte dem jungen schließlich Sattel und Zaumzeug, das von edler Herkunft zu kommen schien. Natürlich hatte er den jungen vorher für seine Dienste bezahlt und so trat Will aus dem Versteck der Straßenjungen heraus und verschwand in einer dunklen Ecke. Nur um sich dort in seine Pferdegestalt zu verwandeln. Ruhig lies er es zu das der junge ihn Sattelte und aufzäumte. Dieser ergriff schließlich die Zügels und führte den Hengst so nun erst eine weile durch die Seitenstraßen bis er schließlich in dem Viertel der Reicheren angekommen war. Eine weile irrten die beiden Umher bis der Junge schließlich Keira entdeckte. Sofort beschleunigte er seine Schritte und auch William verfiel in einen langsamen und dennoch kräftigten Trab. Schüchtern zupfte der Junge schließlich an Keiras Hemd „ Entschuldigung Miss...aber..ich habe das Pferd gefunden und mir sagte man das es eurem Herren gehören würde...wärt ihr so gut und würdet es mit nehmen? Wenn ich es ihm bringe glaubt er nur ich hätte es gestohlen ..“ sagte der kleine mit deutlicher Angst in den Augen und dennoch schien er ehrlich zu sein. Keiner würde wohl abstreiten das ihm so ein prächtiges Pferd gehören würde,denn wer es tat war ein Narr.
[lyric by Schandmaul - Der Sumpf]
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Di Mai 29, 2012 8:19 am
Im Edelviertel waren die Strassen breiter und wirkten auch sauberer, so dass Keira weniger darauf achten musste, wo sie ihre Füsse hinsetzte. Von weitem schon hörte man die scharfen Stimmen der Edelleute und Diener huschten eifrig hin und her. Nur wenige Menschen bewegten sich hier gemächlich, so dass auch Keira zügiger voranging. Möglichst unauffällig stellte sie sich an verschiedene Orte, stellte hin und wieder harmlose Fragen und wurde immer wieder wie beabsichtigt ungeduldig weiter geschickt. Die Leute hier schienen sehr in Eile zu sein und aus den Gesprächen zwischen den Mägden und Knechten erfuhr sie von einem Essen, zu dem der Bischof die in der Stadt anwesenden Lords geladen hatte. Dabei fiel ihr in der Menge jedoch eine weitere Person auf, die es nicht so eilig zu haben schien. Unauffällig ging sie weiter, fand nebenbei den Ort und den Zeitpunkt des Zusammentreffens heraus, und hob das Gesicht gegen die prunkvolle Fassade des Hauses zu ihrer Rechten. Aus den Augenwinkeln erblickte sie den dunklen Schopf eines Jungen, der sich hinter eine Kiste duckte. Kurz darauf hob er vorsichtig die Augen darüber und verschwand sogleich wieder, als er sie erblickte. Unauffällig ging Keira im gleichen Tempo weiter und nach einigen weiteren Minuten war sie sich sicher: Er folgte ihr. Aber warum? Und wer war er überhaupt? Ohne besondere Eile wählte sie in eine schmalere Seitengasse, bog mehrere Male ab und huschte dann in einem toten Augenblick in einen Schuppen. Durch einen Spalt in der Holzwand beobachtete sie, wie der Junge vorsichtig in die Gasse trat und sich dabei wachsam nach allen Seiten umsah. Verwirrt blieb er stehen, bis er sich schliesslich einen Entschluss fasste und sich schnell aus ihrem Blickfeld entfernte. Keira wartete noch einige Zeit, bis sie wieder auf die Strasse trat. Ihr junger Verfolger war verschwunden und zufrieden setzte Keira ihren Weg fort. Sie hatte nun wirklich keine Zeit, sich mit einem Strassenjungen herumzuschlagen, da sie doch einen Unterschlupf bis zum Anbruch der Nacht finden musste.
Eine halbe Stunde später hatte sie die meisten Gassen des Edelviertels abgelaufen und fand sich zufällig etwa an derselben Stelle wieder. Gerade beschloss sie, den heruntergekommeneren Vierteln einen Besuch abzustatten und dort nach einem Ruheort zu suchen, als sie leise Hufschläge hörte. Erst achtete sie nicht darauf, doch als es näher kam horchte sie auf. Ein Pferd an und für sich war nichts seltenes, aber nicht in diesen abgelegenen Seitengassen. Als die Hufschläge noch näher kamen, drehte sie sich in die andere Richtung, um den Reiter ignorieren zu können und seiner Aufmerksamkeit zu entgehen. Doch jemand zupfte an ihrem Ärmel und als sie sich umdrehte, stand der Junge von vorhin vor ihr. An der Hand führte er ungelenk einen prächtigen Rappen, den er ihr aufdrängte. Es war auch unschwer zu erkennen, dass solch ein Tier unmöglich einem geringeren als einem Lord gehören konnte. Aber fast ebenso schnell bemerkte Keira, dass das Tier unsachgemäss gesattelt und aufgezäumt worden war. Sofort standen die Warnsignale auf rot. Eine Weile musterte sie den Jungen mit ausdruckslosem Gesicht. Er wurde zunehmend unruhiger und schien sich zunehmend unwohler zu fühlen. Ob er nun ein schlechtes Gewissen oder Angst hatte, ob er nun einen gefährlichen, seltsamen Auftrag erledigte oder wirklich das Pferd einfach gefunden hatte… Angst hatte er definitiv, das bemerkte Keira ziemlich schnell. Aber ein gestohlenes Pferd zurückbringen war ebenso unrealistisch wie ein solch prächtiges Pferd zu finden. Keira war vielleicht eine Leibeigene, aber sie war nicht dumm. „Ist bereits geschehen“, erwiderte sie schliesslich kalt. „Warum hast du es nicht einfach stehen lassen?“ Unwirsch nahm sie dem Jungen die Zügel aus der Hand und schob ihn vom Pferd weg. „Nun verschwinde!“ Der Junge duckte sich und huschte schnell davon. Wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, war er ja bereits bezahlt worden. Keira drehte sich zu dem Pferd um und musterte es kalt. „Mein Herr hat keine Pferde in Salisbury“, stellte sie klar, drehte sich dann um und zog das Ross hinter sich am Zügel durch die Gassen. „Und niemand in Salisbury kennt mich als Dienerin meines Herrn“, sprach sie weiter und es hätten ebenso gut einfach nur ausgesprochene Gedanken sein können wie an das Pferd gerichtete Worte. An jeder Kreuzung blieb sie erst stehen und stellte sicher, dass keine Wachen in der Gegend waren. Erhöhte Aufmerksamkeit war im Moment gerade das Allerletzte, was sie gebrauchen konnte. Zielgerichtet führte sie ihn in eine abgelegenere Gegend. Zwischen einigen Lagerhäusern liess sie das Pferd in einer dunkleren Ecke stehen, wobei sie einen Vorderfuss in die Zügel stellte. Dann entfernte sie sich, huschte lautlos von Lager zu Lager und horchte an den Wänden, bis sie ein Haus gefunden hatte, in dem sie rein gar nichts hörte. Beim Umherschauen erblickte sie etwa zwei Fuss unter dem Dach in regelmässigen Abständen Öffnungen in der Wand, die man vielleicht nicht unbedingt als Fenster sondern vielmehr als Lüftungsöffnungen bezeichnen konnte. Leider erblickte sie nirgends um sich eine Unebenheiten an der Fassade zum Hochzuklettern und verwandeln wollte sie sich nicht, solange sie noch andere Möglichkeiten hatte. Der Augenblick der Tat war noch nicht gekommen. Ja, er stand kurz bevor, aber in ihrer jahrelangen Ausbildung hatte sie gelernt, geduldig und unbeirrt auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Also wandte sie sich eben der Türe zu und musterte das Schloss. Aus ihrer Schultertasche zog sie einen Draht hervor, bog ihn in eine geeignete Form und steckte ihn ins Schlüsselloch. Innert kurzer Zeit hatte sie das Schloss geöffnet, horchte noch einmal in die Stille und öffnete dann vorsichtig die Türe einen Spalt. Schnell huschte sie hinein und kauerte sich neben der Türe an die Wand. Im Lagerhaus war es stickig, ruhig und dämmrig, doch das war ja kein Problem für sie. Fast sofort schärfte sich ihr Blick und die Schatten erhellten sich, als sie ihre Augen verwandelte. Auf leisen Sohlen schlich sie der Wand entlang und spähte um die aufgestellten Kisten, bis sie sich überzeugt hatte, dass sich wirklich niemand im Haus aufhielt. Dann holte sie dieses schwarze Pferd und zog es in eine dunkle Ecke zwischen die Kisten. Die Türe liess sie angelehnt. Kurz musterte sie das Pferd, dann liess sie es stehen und kletterte eine Leiter in die obere Lageretage hinauf. Dort setzte sie sich über dem Schwarzen auf einen Balken und wartete. Kein Besitzer würde ein solches Pferd aus den Augen lassen, es war nicht verschwitzt und somit auch nicht einfach durchgegangen, nicht korrekt gesattelt, was eindeutig auf die Arbeit eines Laien hindeutete, vor allem aber: niemand kannte sie hier in Salisbury und würde ihr daher auch nie ein Pferd bringen. Die Falle hätte nicht offensichtlicher sein können. Das hiess wohl, einer ihrer Feinde war ihr auf die Schliche gekommen, was allerdings sehr unwahrscheinlich war, oder jemand anders war auf sie aufmerksam geworden. Und dazu kam nur eine einzige Person in Frage. „Was willst du, William von Nottingham?“, sprach Keira halblaut vor sich hin. „Warum bist du gerade jetzt in Salisbury?“ Sie hatte ihren Zug getan und wartete nun darauf, dass er sich zeigte und seinen tat.
Die Zeit verging, die Sonne sank tiefer und die Schatten wurden länger, aber der Bardenkrieger tauchte nicht auf. Warum erschien er nicht? Sie war sich fast sicher gewesen, dass er sie beobachtete, dass er kommen würde. Doch länger konnte sie nicht warten, die Dämmerung war angebrochen und die Zeit für ihren Auftrag gekommen. Entschlossen beugte sie sich vor, fasste die Kante und liess sich in einer langsamen Rolle vorwärts hinuntergleiten, bis sie an den Fingerspitzen frei in der Luft hing und sich die noch etwa fünf Fuss fallen liess. Ausser ein leises, dumpfes Geräusch verursachte sie keinen Ton, als sie die Landung gekonnt abfederte. Gewohnheitsmässig verharrte sie einen Augenblick in dieser Pose, dann erhob sie sich, legte ihre Schultertasche nieder und zog ihr Leinenkleid aus. Achtlos liess sie das verhasste Kleidungsstück zu Boden fallen. Probehalber reckte und drehte sie sich in ihren roten Lederkleidern, zog die Riemchen wieder an, bis sich das Leder wie massgeschneidert an ihren Körper schmiegte. Bald war die Zeit gekommen, bald konnte sie sich wieder verwandeln. Verwandeln! Keira erstarrte, der Gedanke war ihr ganz plötzlich gekommen. Sie fuhr herum und fixierte den Hengst mit ihren kalten, blaugrauen Augen. Was, wenn der Krieger nicht aufgetaucht war, weil er bereits hier war? Wachsam betrachtete sie das schwarze Pferd und suchte nach Hinweisen. Aus eigener Erfahrung wusste sie jedoch, dass sich ein Gestaltwandler mit genügend Erfahrung sehr natürlich verhalten konnte. Andererseits, konnte man solch ein Pferd überhaupt als gewöhnlich bezeichnen? Langsam und äusserst wachsam beendete sie ihre Vorbereitungen, steckte einige Nadeln in ihr Haar, befestigte ein Messer mit Scheide an ihrem Oberschenkel, zurrte ihre ledernen Armschützer zurecht und versteckte eine kleine Tüte unter ihrem engen Oberteil. Eine Tüte mit dem Pulver für den äussersten Notfall. Für den letzten Fall. Während sie all dies mit einer mechanischen Routine erledigte, liess sie den Hengst keinen Augenblick aus den Augen. Doch nichts verdächtiges geschah und als sie zögernd schnell den Blick zu den Luken unter dem Dach hob, stellte sie fest, dass die Sonne untergegangen und das letzte Licht am Verblassen war. Ihr blieb keine Zeit für Sir William oder seinen schwarzen Hengst. Aber falls ihr Verdacht zutraf, wollte sie – nein, musste sie ihn wiederfinden. Nur wie? Nachdenklich betrachtete sie den Hengst, kramte dann aus ihrer Schultertasche eine Kreide hervor und schrieb dem Schwarzen in gleichmässigen Grossbuchstaben „OLD SARUM“ auf die Hinterhand. Dabei bemerkte sie, dass er auch kein Brandzeichen trug, was ihren Verdacht noch bestärkte. „Du kannst deinem Herrn ausrichten, dass er mir besser nicht in die Quere kommen sollte“, flüsterte sie warnend. „Nicht heute Nacht, und auch in Zukunft besser nicht.“ Sie schob ihre Schultertasche auf ihren Rücken und zurrte sie mit zwei zusätzlichen Lederriemen fest. Probehalber wippte sie etwas in den Knien und stellte befriedigt fest, wie sich die Tasche satt mit ihr bewegte. „Sollte er nicht auf meinen Rat hören wollen, wird er mich möglicherweise morgen früh dort treffen“, fügte hinzu und deute auf die Schrift. „Aber nur, wenn er alleine erscheint.“ Sie wandte sich um und machte sich auf den Weg. An der Türe hielt sie noch einmal kurz inne und wiederholte, ohne sich dabei umzudrehen: "Es wäre wirklich besser für ihn, nicht zu erscheinen.“ Dann verliess sie das Lagerhaus. Mit lautlosen Schritten tauchte sie in die junge Nacht ein, fügte sich die Umarmung der Dunkelheit und machte sich auf den Weg zur Villa des Lords. Die Wandlung war vollzogen, aus der schüchternen, zurückhaltenden Dienerin war eine eiskalte Kriegerin geworden. Eine Kämpferin der Nacht. Eine der besten Spione Englands. Ihr Auftrag erwartete sie.
William
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Di Jun 19, 2012 2:46 am
Es schien so als würde der schwarze sich nichts aus den Worten von Keira machen, als sie scheinbar ihre Gedanken laut aussprach. Das William natürlich jede Information recht war die sie ihm bot, merkte er sich das ganze natürlich.Gemächlich trottete der schwarze Hengst neben Keira her, als diese ihn die Straßen entlang führte. Hielt an wenn sie anhielt und folgte ihr schließlich bis sie ihn in einer Seitengasse abstellte. Mit einem ruhigen schnauben begann er, kaum das William bemerkte das sie wahrscheinlich eine ganze weile hier stehen würden, das linke Hinterbein zu entlasten. Warum sonst hätte Keira sonst sein Bein in den Zügel stellen sollen. Lediglich aus dem Augenwinkel beobachtete er wie sie sich umsah. Wie sie schließlich empor kletterte und aus seinem Blickfeld verschwand. Mit einem schnauben lies er schließlich auch den Kopf dösend tiefer sinken. So wie die Sonne die langsam am Horizont immer tiefer sank. Zwar zuckten die Ohren des schwarzen dabei immer noch ab und an wachsam umher, dennoch waren die Augen mehr geschlossen als alles andere.
Erst als er einen Windzug spürte als Keira wieder vor ihm zu Boden glitt riss er den Kopf ein wenig erschrocken und sah die junge Frau aus seinen dunkelbraunen Augen heraus an. Beobachtete wie sie ihre Haare mit einer Nadel hoch steckte und stellte mit einem leisen innerlichen brummen fest, das sie ihm mit offenen Haaren besser gefiel. Aber das tat grade nichts zur Sache. Sie schien sich offenbar auf irgendetwas vorzubereiten. Also beobachtete er sie dabei. Wie sie ihre Ausrüstung kontrollierte, teile ihrer Kleidung korrigierte und fester an ihren Körper befestigte. Leicht zuckten die Ohren des Pferdes als sie schließlich an ihm vorbei an seine Hinterhand trat. Recht unbeeindruckt und desinteressiert bemerkte er dennoch wie sie etwas auf sein Fell zu schreiben schien. Als sie dabei dann anfing zu reden drehte sich das linke Ohr des Hengstes in die Richtung der Stimme, zwar musste er den Kopf ein wenig drehen um sie wirklich so gut zu hören als würde er vor ihr stehen aber das tat nichts zur Sache. Dann beobachtete er wie sie mit Lautlosen Schritten in die Nacht hinein entschwand. Erst als William sich sicher war das sie wirklich verschwunden war , nahm er den Huf einfach aus dem Zügel und drehte seinen Kopf schließlich in die Richtung seiner Flanke. Kurz huschten die braunen Augen über den Schriftzug auf seinem Fell bevor er sich dann schließlich wieder wachsam umsah. Jetzt musste er nur noch ein Pferd finden das seiner Erscheinung als Hengst zumindest ähnelte. Aber auf der anderen Seite verwarf er den Gedanken recht schnell wieder.
Also schmolz an Ort und stelle seine Pferdeerscheinung dahin,kaum das er wieder als Mensch mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand griff er nach dem Rucksack und Schulterte diesen. Er hatte nicht gehabt hier die Nacht über zu bleiben. Also hieß es für den ehemaligen Heerführer jetzt so unauffällig wie möglich aus der Stadt zu kommen. Einen Augenblick lang dachte er nach während seine Schritte ihn durch die vielen Nebengassen wieder in die Richtung des Armenviertels trugen. Am besten brauchte er eine Verkleidung. Er liebte Verkleidung. Oft hatte er Städte für seinen ehemaligen Herren eingenommen in dem er sich und seine Krieger einfach in die Stadt geschmuggelt hatte.Und er wusste schließlich wo er seine Verkleidung finden konnte. Mit einem lächeln auf den Lippen ging er schließlich weiter in das Armenviertel hinein. Nur um schließlich in einer Taverne zu verschwinden. Biergestank,Gegröle und der Gestank nach erbrochenem schlugen dem Krieger hier entgegen. Nichts neues als für den jungen Mann, während er sich durch die Menschen drängte und schließlich in den Hinterhof gelang, aus der hauptsächlich das Gegröle und Gejohle kam. So wie er es erwartet hatte fand er eine Art Kampfring hier im überdachten Innenhof in dem illegale Kämpfe stattfanden. Der beste Platz um sich seine Verkleidung zu besorgen – denn keiner würde über solche Kämpfe reden. Schon gar nicht wenn er gegen einen vermeidlichen Barden verloren hatte. Sein Blick schweifte über die Teilnehmer und Zuschauer- bis er den Richtigen Mann gefunden hatte gegen den er Wetten wollte. Als ging er auf diesen zu, stieß ihn absichtlich ein wenig an während er so tat als würde ihn der Kampf der momentan lief interessieren. Natürlich regte es die Wut des Mannes an weswegen William schnell spürte das er zurück gerissen wurde. Prompt brach ein Streit zwischen ihm und dem angerempelten aus. Bis er schließlich dann erklärte „ Gut...wir werden es mit einem Kampf klären. Ich gegen einen der Teilnehmer den ihr aussuchen dürft. Wenn ich verliere könnt habt ihr eurer Rache denn ich bezweifel das hier einem Gnade gewehrt wird. Wenn ich gewinne bekomme ich euren schwarzen Mantel und euren Wanderstecken..“ sagte er ernst. Der Fremde schlug ein, natürlich erklärten sie es dem Mann der die Wetten annahm,damit das ganze auch wirklich so ausgeführt wurde wie sie es vereinbart hatten. Also entledigte er sich seines Gepäcks und verstaute es sicher. Nur um dann schließlich den Ring zu betreten und auf seinen Gegner zu warten.
Mit gespielter Unsicherheit musterte er den grade mal 19 jährigen Mann der sein Gegner werden sollte. Er war gut einen Kopf größer als William und hatte auch ein deutlich breiteres Kreuz als der 'Barde' weswegen er gespielt schwer schluckte. Kaum das der Kampfmeister die beiden auf einander los lies, spürte er auch schon den ersten schlag in den Bauch der ihn förmlich gegen die bretternde Wand drückte, mit der der Ring begrenzt war. An dieser sank er zu Boden und rappelte sich wieder auf, als der jüngere ein wenig weg getreten war. Kaum das William wieder aufgestanden war griff sein Gegner wieder ein – zwar wich er den wilden Schwingern der anderen ein paar mal aus und verteilte selbst ein paar Ohrfeigen, aber schließlich wurde William wieder getroffen und zu Boden gerissen. Schwer atmend hievte er sich wieder auf die Beine und murmelte leise. „ Einen Moment, bitte..“ stammelte er leise und schloss einmal die Augen um tief durch zu atmen. Gönnerhaft gab ihm sein Gegner den Augenblick und derjenige mit dem William gewettet hatte schien sich bereits siegessicher.Tief ein und aus atmete William als seine Augen geschlossen waren. Doch was grade in seinem Kopf ablief bemerkte keiner der umstehenden.Für einen Moment schien die Welt still zu stehen, während vor Williams Augen der nächste kommende angriff ablief.
Kaum das er die Augen wieder öffnete richtete er sich mehr auf und wischte sich mit dem Handrücken etwas Blut vom Mundwinkel. Wieder ballte er die Hände zu Fäusten und fixierte seinen Gegner mit ruhigem aber offenbar selbstbewussten vor allem wissenden Blick. Dann griff dieser an. Wie erwartet Siegessicher und vollkommen ohne eine geringste Deckungsmöglichkeit. William duckte sich unter dem Schlag hindurch um mit ziemlicher Wucht seine Faust gegen die ersten Rippen des jüngeren und größeren Mannes zu schlagen. Dieser taumelte erstaunt und etwas aus der Bahn geworfen, ein paar schritte rückwärts. Das nutzte William aus und lies sich in die Knie sinken. Mit einer gezielten Bewegung seines eigenen Beines, dem anderen die Füße unter dem Körper weg.Während der Riese rücklings zu Boden fiel richtete sich William wieder auf. Kurz danach musste er jedoch neben dem Kerl in die knie gehen, denn dieser hatte ihm gegen das Knie getreten. Jedoch war auch das wie erwartet eingetroffen. Die linke Hand zur Faust ballend schlug er dem am Boden liegenden schließlich aus dichtester Entfernung in die Magengrube und hörte nur unterbewusst das schmerzhafte keuchen des jüngeren. Mit einem schweren Atem richtete sich William wieder auf und machte ein paar Schritte zurück von dem am Boden liegenden Gegner. Welcher es nicht schaffte sich wieder auf die Füße zu stemmen.
Das Gegröle um William herum hatte aufgehört. Vollkommen perplex und verblüfft lagen die Blicke auf dem älteren 'Barden'. Welcher gelassen seine Sachen holte, dann zu dem Kampfmeister ging und den schwarzen Mantel nahm und den Wanderstecken, welchen er sich unter den Arm klemmte. Mit der letzten freien Hand griff er nach einem Schlauch mit Alkohol und zog den Verschluss mit den Zähnen heraus. Während er im gehen einen tiefen Zug nahm um die schmerzen etwas zu betäuben ging er einfach wieder aus der Taverne als sei nichts gewesen. In einer dunklen Gasse begann er dann schließlich seine Verkleidung zu vervollständigen. Er lies den Mantel auf den Boden fallen und lief ein paar mal über diesen, während er dabei war seinen eigentlichen Mantel in die Tasche zu stopfen. Den Schlauch verschloss er wieder und hängte ihn ebenso an die Tasche. Schließlich schulterte er diese und nahm den verdreckten und nun deutlich älter wirkenden Mantel wieder auf. Legte ihn sich um die Schultern und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Schließlich fand er in der Seitengasse das letzte was er brauchte, ohne groß zu zögern begann er den Stab ein wenig mit Pferdemist ein zu reiben genauso wie seine Hose und seine Stiefel. Keiner würde den bucklig wirkenden, Mann aufhalten der Pferdestall stank. Denn schließlich verdankte er den Buckel seinem Reisegepäck.
Und so war es auch. Ohne groß zu zögern hatten die Nachtwachen den stinkenden Bettler aus der Stadt gelassen offenbar in der Hoffnung er möge nie wieder kommen und würde von Tieren oder Banditen zerrissen werden. So entschwand William, kaum das er aus der Sicht der Wachen verschwunden war schließlich in die Nacht um zu der Stadt zu gelangen. Und wo vermutete man wohl einen Barden am ehesten wenn nicht auf dem Marktplatz?
Nach dem er die Reise doch recht schnell auf vier Hufen hinter sich gebracht hatte, lag William nun an dem Rand des Marktplatzes. Den Kopf auf seinem Rucksack ruhend und schlief noch etwas. Wenn ihn auch die Sonnenstrahlen recht bald weckten. Ein wenig streckte er sich und stellte fest das er wahrscheinlich doch ziemliche blaue Flecken von dem Kampf davon getragen hatte. Doch das kümmerte ihn nicht. Nach dem er einen Schluck Apfelcidre genommen hatte wühlte er seine laute hervor und begann einfach wahllos eine Melodie zu spielen. Dabei achtete er auf seine Umgebung und wartete darauf das Keira hier her kam. Hören würde sie ihn wahrscheinlich nur all zu gut, denn offen bar war er der einzige Barde auf dem kleinen Marktplatz. Selbst wenn keine anderen Menschen dort warne spielte er. Für sich selbst...einfach weil er sich danach sehnte wieder die Gedanken die in ihm herum schwirrten in Töne zu verwandeln. Würde Keira kommen? Oder hatte sie ihn nur in eine Falle gelockt und er war bereitwillig in diese hinein gelaufen? William spielte eine nachdenkliche langsame Melodie aus der man ab und an fast so etwas wie bedenken und schneller werdende Gedanken vermuten konnte, wenn man so etwas gerne in die Musik hinein interpretierte.
Keira Thrall
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Thema: Re: Salisbury - 27.04.1397 Do Jul 26, 2012 8:20 am
OUT: Keiras Aktivitäten überspringe ich, weil William ihr ja nicht direkt folgen will. Möglicherweise schreibe ich sie später noch aus und posten sie unter den Geschichten, im Moment fahre ich einfach am nächsten Tag weiter, wenn Keira und William wieder aufeinander treffen.